Mittwoch, 29. Februar 2012

Wiesbadener Krautbraten mit Jörg`s Klößen*

Wie schön sind Erinnerungen an Kindertage. Zum Beispiel an Waldi. Mein erstes Stofftier. Ich kann noch nicht mal sagen, was für eine Art Tier er eigentlich repräsentieren durfte bzw. darf (Waldi existiert nämlich noch). Hund oder Bär oder war er gar das Ergebnis eines schlimmen Genversuchs? Was meint Ihr? Bild unten. Und fürs Protokoll: Mein Doppelkinn hat sich inzwischen verwachsen ;-). Erinnerungen an meinen Barbie-Camper (hüstel, ja ich war ein Barbie-Fan), meine Rollschuhe, und an Mami`s Superpampe.  Und es gab ein weiteres Gericht, das ich über alles geliebt habe: Bamberger Krautbraten! Der Krautbraten wurde im Römertopf zubereitet und tadadada ... jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema: Tonbräter!
Die gute Zorra hat zum "TONBRÄTER revival" geladen. Eine supertolle Sache, da ich schon seit 20 Jahren einen Römertopf besitze, den ich bis vergangenen Sonntag noch NIE benutzt habe. Ja. So ist es.
In Erinnerung an glückliche Kindertage wollte ich als Beitrag "Mami`s Bamberger Krautbraten" liefern. Da ich aber diverse fettlastige Bestandteile weggelassen habe, machen wir aus Bamberg einfach Wiesbaden und lassen meine Mama außen vor und schon passt die Sache. 

   
Zum Krautbraten gab es Lecker-Klöße nach dem Rezept meines Herzbuben Jörg.

Und hier kommen die Zutaten für 3-4 Personen (je nach Eßkraft) für einen Römertopf:
Sonnenblumenöl für Bratvorgänge

Krautbraten:
  • 700 g Weißkraut
  • 2 gehackte Zwiebeln
  • 250 g gewürfeltes Schweinefleisch (wenn möglich bitte von glücklichen Schweinen, grunz)
  • 500 g Rinderhack
  • 1 EL Kümmel
  • ordentlich Salz und Pfeffer und wer mag auch etwas Chili)
  • 2 Gläser Weißwein
Jörg`s Klöße:
  • 360 g Knödelbrot (oder 3-4 trockene Brötchen, in Würfel geschnitten)
  • 6 Eier
  • 320 ml Milch
  • 3 Zwiebeln
  • Salz
  • frische Petersilie (gehackt)
Vom Kohlkopf die äußeren Blätter abnehmen.
Strunk herausschneiden und den Kopf in siedendem Wasser 10 Minuten köcheln lassen.
Ofen auf 220 Grad vorheizen (Ober- und Unterhitze).
12 Blätter ablösen, den Rest in kleine Stücke hacken.
Öl in einem Bräter erhitzen und die gehackten Zwiebeln, das gewürfelte Schweinefleisch und das Rindfleisch andünsten. Den gestückelten Kohl zugeben. Kümmel und restliche Gewürze zugeben, Weißwein zugießen und 10 Minuten schmoren lassen.
Den Römertopf 15 Minuten wässern (sagt die Mama).
Form mit 6 Kohlblättern auslegen.
Fleisch-Kohlmischung darüber geben und mit den restlichen Kohlblättern abdecken.
45 Minuten ofeln.


In der Zwischenzeit die Zwiebel für die Knödel glasig dünsten.
Milch erhitzen und mit den Eigelb, Pfeffer und Salz verquirlen.
Eiweiß steif schlagen.
Milch-Ei-Gemisch und die Zwiebeln über die Brötchenwürfel geben und 10 Minuten ziehen lassen.
Eiweißschnee unterheben.
10 Minuten ziehen lassen.
Masse zu einem Laib formen und in ein sauberes Küchenhandtuch geben.
Fest einschlagen und die austretende Flüssigkeit austreten lassen.
Beide Enden mit Garn zubinden.
Die Sache sollte dann in etwa sooooo aussehen:


Knödelhandtuch 45 Minuten in köchelndem Wasser sieden lassen.
Laib auspacken und in dicke Scheiben schneiden.

Hinweis:
Der Krautbraten nimmt es Euch nicht übel, wenn er etwas länger im Ofen bleibt.
Ihr könnt in der Zwischenzeit in Ruhe die Knödel zubreiten.

Knödel mit Krautbraten servieren.

Aus dem Wiesbadener Krautbraten kann man einen Bamberger Krautbraten machen, in dem man noch ordentlich Schweineschmalz und Räucherspeck zugibt. Ein Schnaps ist danach allerdings ein Muss.


Liebe Grüße an Zorra, die meinen Römertopf zu neuem Leben erweckt hat.

Und hier kommt Waldi mit Klein-Alex:


Und, was ist Waldi für ein Tier?
Freue mich auf Eure Kommentare!

*für alle Wiener unter Euch und für die EINE ganz speziell: Ich meinte natürlich: Knödel!!!!!!

Sonntag, 26. Februar 2012

Hellblaue Vanilla-Cupcakes für Uwe

Es hellblaut so hellblau, wenn Wiesbadens Ofen glühn. Na,ja gut...ein wenig gekrampft, aber es kommt von Herzen. Wo fange ich diesmal an. Vielleicht beim Thema Foodblog-Events. Es gibt immer mehr davon und jeder ist irgendwie toll. Manche sind knifflig. Wie damals, als Astrid auf der Suche nach Gerichten war, die mit "N" anfangen. Einen Riesenspaß hat es gemacht, sich dazu etwas auszudenken. Mein Beitrag seinerzeit: "Nashorn-Foglioni mit Parmesan-Salbei-Sahne". Wen es interessiert... hier kann man die Geschichte dazu lesen.
Und nun kommt Uwe mit seinem "COOKBOOK OF COLORS" um die Ecke. Nicht mein Wiesbaden-Mann Uwe, sonder DER Uwe. Wahnsinn! Der Februar stand und steht unter der Farbe hellblau. Umpf. Für mich konnte das nur etwas Süßes sein. Denn so ein hellblaues Hühnchen oder einer hellblauer Blumenkohl...also ich weiß nicht (freue mich auf Uwes Zusammenfassung für den Februar - wer weiß, was sich der ein oder andere Verrücktes ausgedacht hat ;-).

Nach dem Cupcake-Desaster aus dem August (tüpfelchens 1. Geburtstag) hatte ich mich an Cupcakes im Allgemeinen nicht mehr herangetraut. Bis gestern! Im Schutze meines aus den USA eingeflogenen Backbuches "the complete MAGNOLIA BAKERY cookbook" habe ich mich in die Küche gewagt und dieser wundervolle Cupcake kam dabei heraus (Achtung: Kitsch-Allergiker bitte weggucken):


Ist er auf Omas Sammeltellerchen nicht hübsch anzusehen ?
Und, ja: Es ist hellblau und nicht türkis. ECHT!
Und noch ein Foto:


Das Rezept habe ich an unser metrisches System angepasst und etwas Speisefarbe zugefügt.
Here we go (12 Cupcakes):

Teig:
  • 100g self-rising flour (= 100 g aus 500 g Mehl (405) + 1 Päckchen Backpuler)
  • 90 g all-purpose flour (Mehl 405)
  • 125 g Butter
  • 200 g feiner Zucker
  • 2 Bio-Eier
  • 100 ml Milch
  • 1/2 Teelöffel Vanille-Extrakt
  • 12 Muffin-Papers
  • Muffinform für 12 Muffins
Alle Zutaten müssen Zimmertemperatur haben.
Ofen auf 180 Grad Celsius vorheizen (Ober- und Unterhitze)
Butter in der Küchenmaschine (oder mit Hilfe des Handmixers) schaumig schlagen.
Den Zucker langsam hinzugeben und 3 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit weiterschlagen.
Eier zugeben.
Peu à peu Mehl, Milch und Vanille-Extrakt hinzugeben und alle Zutaten gut verrühren. Dabei sicherstellen, dass keine Zutaten mehr am Rand kleben (insbesondere Mehl hängt sich gerne dort fest).
Muffinform mit Papers auslegen und jedes Paper 2/3 mit Teig befüllen.
Küchlein 20-25 Minuten backen (bis sie bräunlich sind); im Anschluss abkühlen lassen.

Frosting:
  • 125 g Butter
  • 400 g Puderzucker (gesiebt)
  • 100 ml Milch
  • 1 TL Vanille-Extrakt
  • blaue Speisefarbe
  • Zuckerdeko nach Wahl
Butter mit der Hälfte des Zuckers, Milch und Vanille-Extrakt ca. 3 Minuten schaumig rühren.
Peu à peu den restlichen Zucker zugeben und weiterrühren.
Soviel Speisefarbe zugeben, bis das Frosting die gewünschte Farbe hat.

Mit Hilfe einer Spritztüte (ich habe eine von Tupperware und gebe ihr nach all den Spritztüten in meinem Leben eine eins) die Küchlein mit dem Frosting und der Zuckerdeko verzieren. 
By the way: Das Frosting hält sich gut verpackt 3 Tage im Kühlschrank.

Uahh, ich bin verliebt in diesen Kitsch......


Nachwort:

Cupcakes sind mächtig. Mächtig lecker und mächtig schwer. Sie machen aber auch mächtig glücklich. Wer als CupcakeLiebhaber einige Tage in New York verbringt, sollte unbedingt in der Magnolia Bakery vorbei schauen:


(Ich mag die Filiale 401 Bleecker Street, NY)

Uwe, vielen Dank für diese tolle Veranstaltung - ohne Dich hätte ich mich womöglich nie mehr an Cupcakes herangewagt.

Freitag, 24. Februar 2012

Im Käsefieber: Knusprige Käse-Lollies!

Ich bin Alex und ich bin foodblogsüchtig. Wie sich das äußert? Ein Beispiel: Da ist der Wiesbaden-Mann mal außerhäusig unterwegs und Frau Alex könnte das gnadenlos ausnutzen: Laut Marianne Rosenberg oder ABBA hören, schlimm kitschige Filme gucken, dabei einen Cocktail trinken, oder lesen oder Klavier üben oder..aber nee...da stöbere ich lieber durch meine liebsten Food-Blogs und begeistere mich an den Beiträgen von  Mel, SimoneAstrid, Alex, Heike, Zorra, natürlich Christina  und...es gibt soo viele Schöne. Susanne, Uwe...gut jetzt!  Ob es wohl schon Selbsthilfegruppen gibt? 

Aber jetzt zurück zur eigentlichen Sache:    
Meine liebe Kollegin Marion, die bereits bei meinem Beitrag über Kochkäse eine tragende Rolle spielte, überraschte uns kürzlich mit diesen wundervoll knusprigen Käse-Lollies:


Genau das Richtige, wenn Gäste kommen und man im Stehen das erste Sektchen zu sich nimmt.

Und so werden die Lollies wirklich schnell gemacht:
  • Ofen auf 200 Grad Celsius vorheizen,
  • Käse eurer Wahl reiben (getrennt voneinander): Parmesan, Cheddar..alles was reibbar ist,
  • wer mag kann Pfeffer, Kümmel, Paprikapulver....unter den Käse mischen,
  • Käse möglichst kreisförmig (Plätzchenausstecher!) auf ein bebackpapiertes Blech streuen,
  • Holzspieße auf den Käse drücken und
  • ca. 10 Minuten backen, bis der Käse bräunlich wird,
  • Lollies abkühlen lassen!
Käse-Lutscher in einem mit Sand oder feinen Steinchen gefüllten Gefäss servieren!

Dazu ein schönes Gläschen gekühlten Sekt, Cremant, Cava oder Champagner servieren.

Montag, 20. Februar 2012

Speed-Cooking ist angesagt...

Hah! Ich darf für Zorra und ihren KOCHTOPF einen Blog-Event ausrichten. Ich freue mich ja sooo sehr! Hoffentlich kommen einige schöne Rezepte zusammen...

Klickt auf den Speed-Cooking-Banner RECHTS, wenn ihr mehr erfahren möchtet!

Sonntag, 19. Februar 2012

Lecker-Schweizer-Käsefondue!

Was wäre ein Winter ohne ein anständiges Käsefondue? So fanden sich gestern fünf Käse-fondueliebhaber (und ein weniger begeisterter Mitesser) in der Nähe von Darmstadt zusammen, um Brot- und Kartoffelwürfelchen in ein feines Gemisch aus Wein, Kirschwasser und Käse zu tunken. Lecker war`s!


Das Rezept stammt von meiner Freundin Heike, die es wiederum ihrer schweizer Schwiegermutter entlockt hat. Und hier ist es:

Rezept für 4 Personen:
  • 330 g Appenzeller (gerieben)
  • 600 g Greyerzer (gerieben)
  • 530 ml eines trockenen und säurehaltigen Weißweins (z.B. Riesling)
  • 1 EL Zitronensaft
  • 2 Gläschen Kirschwasser
  • 1 TL Speisestärke
  • 2 Knoblauchzehen
  • Baguette, Schwarzbrot, gekochte Kartoffeln...in Würfel geschnitten
  • Silberzwiebeln, Salat, saure Maiskölbchen....
Den Käse kauft ihr bestenfalls in bereits geriebenem Zustand bei einem Käsehändler eures Vertrauens.
Weißwein in den Käsefonduetopf geben und erhitzen.
Den Käse nach und nach zugeben, bis sich dieser aufgelöst hat.
Knoblauchzehen in den Topf pressen.
Die Speisestärke im Kirschwasser auflösen und zusammen mit dem Zitronensaft in das Gemisch geben.
Rühren, rühren, rühren.


Falls die Käsemasse zu dünnflüssig sein sollte, noch etwas Speisestärke (in Kirschwasser gelöst) zugeben.

Den Fonduetopf auf ein Rechaud (mittlere Hitze) stellen.


Brot- oder Kartoffelwürfel (wer mag auch Gemüse) in den Käse tunken und essen.


Sonntag, 5. Februar 2012

Frühlingslolle getunkt, gestippt, gedippt und getitscht!

Ich versuche derzeit, meinen Hüpftumfang um mindestens 10 % zu reduzieren...frau möchte ja schließlich zu gegebener Zeit wieder in ihre Sommerhöschen passen (von Bikinifigur sprechen wir nicht). Daher verkneife ich mir derzeit alles, was viel Zucker, viel Sahne oder viele sonstigen bösartigen Fette beinhaltet. Frittierte Lebensmittel gehen derzeit EIGENTLICH  garnicht. EIGENTLICH!

Nun begibt es sich aber, dass Zorra und Heike zu dem ultracoolen Blogevent "Tunken" aufgerufen haben, an dem ich mich sooo gerne beteiligen möchte.

Was ich nun so wirklich gerne tunke und dippe, sind alle Arten von Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterlollen in Saucen aus Sojasprossen, Erdnüssen, süß/sauren Zutaten oder Chili.

Daher habe ich heute mit meinen guten Vorsätzen gebrochen und 10 entzückende kleine Frühlingslöllchen fabriziert, ehefraulich geteilt mit meinem Mann, sodass meine Hüfte den kleinen Patzer im Ernährungsplan nicht merken dürfte. Die Zutaten kann man auf persönliche Vorlieben abstimmen. Bei mir fiel die Füllung heute auf Hühnchen und Gemüse. Bitte zuerst die Tunken vorbereiten!

Foto made on balcony by minus 10 grad celsius....brrrrrrrr.....

Frühlingslollen:
  • 10 leicht angetaute Frühlingsrollenblätter 12x12 cm (gibt es gefroren im Asialaden)
  • 100 g gewässerte* Glasnudeln
  • 25 g einer Karotte
  • 25 g einer roten Paprika
  • 60 g Bio-Hühnerbrust
  • 100 g Sojasprossen (vorzugsweise frisch, ansonsten aus der Dose)
  • einige Blätter Thai-Basilikum
  • etwas Sojasauce
  • Sonnenblumenöl für die Pfanne und zum Frittieren
  • 1 Eiweiß
50 g Glasnudeln (1/2 einer 100g-Packung, mit einem scharfen Messer gemittelt) in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen und das Wasser abgießen.
Karotte, Paprika und Hüherbrust waschen und in Würfelchen schneiden.
Sojosprossen, Glasnudeln und Thaibasilikum mit dem Messer einmal kreuz und einmal quer hacken.

Sonnenblumenöl in einer Pfanne erhitzen. Hühnerbrust anbräunen. Das restliche Gemüse -ohne Basilikum- und die Glasnudeln zugeben und 1 Minute mitdünsten. Mit Sojasauce ablöschen (gerade soviel, dass die Zutaten bräunlich werden aber nicht schwimmen). Thaibasilikum zugeben. Die Zutaten mit einem Löffel in 10 gleichgroße Teile teilen.

Frühlingslollenblätter einzeln und nacheinander auf der Arbeitsplatte ausbreiten, sodass eine Spitze auf Deinen Bauch zeigt. Füllung (1/10) in das untere Drittel geben und Teig einmal einrollen. Seitenteile und oberes Ende mit Eiweiß bestreichen (Zeigefinger). Seitenteile einklappen, weiterrollen. Alle 10 Blätter auf diese Weise füllen. Rollen in heißem Sonnenblumenöl (kleiner Topf, 0,5 cm mit Öl bedeckt) erhitzen und die Lollen von allen Seiten schön anbräunen (nicht ankokeln) lassen. Auf Küchenpapier ablegen.

Die Frühlingslollen müssen direkt heiß getunkt und gegessen werden (im Ofen werden sie matschelig).

Tunke 1: Erdnuss-Sauce:

80 g ungesalzene und geschälte Erdnüsse im Mixer sehr klein hacken.
1/2 TL rote Currypaste in etwas Sonnenblumenöl und einer Pfanne anschwitzen.
Erdnüsse zugeben und mit 200 ml Kokosmilch (Alnatura) und 1 EL Reisessig ablöschen.
Einkochen lassen (je nach dem, in welcher Konsistenz ihr die Sauce haben möchtet).
Salzen.


Tunke 2: Nicole Stichs süsssaure Ingwer-Chili-Sauce:

Für Tunke 2 verweise ich auf das Buch "Geschenkideen aus der Küche" von Nicole Stich & Coco Lang (Rezept auf Seite 61), das jeder koch- und blogbegeisterte Mensch im Bücherregal haben sollte. :-))


So Leute...und nun tunkt und stippt und dippt und titscht mal schön drauf los!

Vielen Dank an Zorra und Heike für das Ausrichten dieses Events!